Lima, den 19.11.2008

Beinahe waere ich nicht in die ausufernde Riesenmetropole hineingekommem, denn zur gleichen Zeit hatte sich hier der chinesische Praesident angekuendigt.

Nicht nur auf meiner „Kakteenjagd“ mit der Nikon D80  wurde ich fuendig, sondern da gab es auch noch Bergbauaktivitaeten zu beobachten, die einzig allein der Goldsuche und Aufbereitung dienten.

Leider bleiben dort im Gelaende so allerhand Kakteen auf der Strecke… ich berichtete bereits auf meiner Tourberichterstattung unter http://www.beepworld.de/members/suedamerikatour — Tour ab 12.11.08

Auch klappt es z. Zt. noch nicht mit Bilderhochladen hier in Lima, ich hoffe ich kann das in kuerze nachholen.

Meine restlichen drei Tage im Eulalia- und Rimactal hatten noch allerhand erfolgreiche Ausfluege abgerundet.

Dabei konnte ich mehrfach gut in Bluete stehende Loxanthocereen finden, auch die Species der Haageocereen belohnten mich an einem Tag abends doch noch mit wunderschoenem Flor.

Als sehr beeindruckend bis fast gefaehrlich abenteuerlich, moechte ich die Busfahrt hoch ins obere Eulaliatal erwaehnen. Die von Serpentinen gepraegte und in schwindelerregender Hoehe im Steilfels der fast 2000m hoch aufragenden Seitenwaende gesprengte Trasse, koennte auch mit der „Death Road“ von Bolivien mithalten. Da kommt einem schon so manche Schweissperle auf die Stirn. Als makabere Abwechslung dann vor dem Steilaufstieg nach San Pedro de Casta eine Bruecke ueber die hier enge aber gut 200m tiefe Klamm. Bewehrungseisen freiliegend !!  Belohnt wird man nach weiterem Aufstieg aber mit einem gigantischen Ausblick auf das mittlere und obere Eulaliatal mit dem blaublinkenden Wasser des „Represa“, einer der hier haeufigen Wasserkraftanlagen.

Auch im mittleren Rimactal konnte ich mit anstrengenden Tagesmaerschen und Ueberwindung von gut 1000m Hoehe in Regionen vorstossen, die mir aus unserer Kakteen- und Sukkulentenwelt etliche Ueberraschungen offenbarten. Ich konnte unter anderem wieder den alten Typfundort von Matucana erreichen, habe mich an zahlreichen schoenen Peperomien, Crassulaceen und Bromeliaceen erfreut. Besonders beeindruckt hat mich dann auch noch (aber nur oben ueber 3000m NN) eine sehr kompakte Echeveriaceae, die aber eben erst kurz vor dem Erbluehen stand.

Soweit aber Gelaende von seiner Beschaffenheit eine Beweidung mit Ziegen und Schafen noch ermoeglichte, wurde immer deutlicher, dass hier alte Kakteenstandorte stark im Rueckzug bzw. der Verdraengung geraten waren. Nur Stein- und Felsinseln boten noch Schutz fuer kleinere bis mittelgrosse Kakteen.

Es zeigt sich immer mehr, dass der „Feldlaeufer“ der Vergangenheit sich zum „Feldsteiger“ weiterentwickeln muss, um noch an echte Standorte mit intakter Primaervegetation zu gelangen.

Hasta pronto

Kaktussteffen