Kakteenerde – der Boden für ein gutes Kakteenleben – CactusPodcast: Episode 010 – CactusBasics
Kakteenpflege – was braucht eine gute Kakteenerde? Fünf wichtige Anforderungen
Kakteen leben nicht in der Wüste. Sie leben an ganz vielen verschiedenen Standorten unter unterschiedlichen Bedingungen. Braucht dann nicht jeder Kaktus auch seine ganz spezielle Erde?
Denkbar wäre das.
Warum es aber nicht nötig ist – und wie Kakteenpflege einfach und mit nur einer Kakteenerde funktioniert – das erklärt Kaktusgärtner Ulrich Haage in dieser Episode im CactusPodcast.
Kakteenpflege: Die richtige Kakteenerde
Kakteenerde – selten gibt es so viele Meinungen
Anforderungen
Was sind eigentlich die optimalen Rahmenbedingungen für unsere Pflanzen?
Ich hab dazu mal wieder ins Buch geschaut…
Walther Haage schreibt in seinem Praktischen Kakteenbuch dazu folgendes:
eine gute Kakteenerde besteht aus
50 % festen Bestandteile (Erde)
25 % Feuchtigkeit
25 % Luft
Die Eigenschaften:
Was macht eine gute Kakteenerde aus – meine Gedanken dazu:
1. durchlässig – luftig: damit ausreichend Volumen für die Aufnahme von Wasser gegeben ist – und überschüssiges Wasser schnell abfließen kann
2. strukturstabil – Wiederbefeuchtung – soll Halt geben: damit die Erde auch austrocknen kann ohne zusammenzuschrumpfen
3. gute Kornverteilung – nicht nur Feinanteil und auch nicht nur grobe Bestandteile: das sorgt für Stabilität und gutes Wurzelwachstum
4. Puffervermögen – um Pflegefehler abzufedern – Ziel: pH-Wert ca. 6
5. flexibel einsetzbar für möglichst viele Arten – einfach einfach für den Einstieg: so muß ich als Anfänger nicht verschiedene Erden verwenden
Empfehlung Kakteenerde von Walther Haage:
je ein Drittel Torf, Flußsand und Buchenlauberde mit etwas verrottetem Rinderdung.
Das ergibt eine leichte und lockere Kakteenerde, die gut 3 bis 5 Jahre verwendbar ist.
Kaktusgärtnertipp:
Die wichtigsten Punkte:
Bestandteil der idealen Kakteenerde besteht idealerweise zur Hälfte aus Erde, die andere Hälfte macht das Porenvolumen aus für Luft und Feuchtigkeit
- Durchlässigkeit sorgt für gutes Speichervermögen und schnellen Abfluss des überschüssigen Wassers
- Stabile Struktur und Wiederbefeuchtbarkeit vermeidet Volumenverlust und sorgt dafür, das die Kakteenerde auch nach der trockenen Zeit im Winter das Wasser wieder aufnehmen kann
- Kornverteilung bedeutet, sowohl Feinanteil, als auch grobkörnige Bestandteile sind gut verteilt, sie bieten Halt, gute Speicherfähigkeit und vermeidet Verschlämmung
- Puffervermögen – hilft Pflegefehler abzufedern – das Ziel – der angestrebte pH-Wert liegt bei etwa 6
- flexibel einsetzbar – die Erde eignet sich für möglichst viele Arten, dann haben es speziell Einsteiger leichter und müssen sich nicht auf viele verschiedene Erden einstellen
Shownotes:
Über den Autor
im Podcast seit 2019
Blogger seit 2005,
Kaktusgärtner aus Passion - seit 1970,
... in einer Familie von Kaktusgärtnern seit 1822
... und Gärtner in der Blumenstadt Erfurt seit 1685
Hallo Paul,
danke für die Rückmeldung!
Das ist richtig, der Torf braucht nach langen Trockenphasen etwas, damit er wieder leicht Wasser aufnehmen kann.
Ein Tipp dazu: vor dem ersten gießen besprühen wir alle Pflanzen erstmal mit einem feinen warmen Wassernebel. Das „weckt“ die Pflanzen gewissermaßen auf und lässt auch eingetrocknete Torffasern aufquellen und dann sind auch die Bereit wieder willig Wasser aufzunehmen.
Viel Erfolg!
Ulrich
Hallo Ulrich!
Vielen Dank für die Folge, der Podcast ist wirklich eine sehr schöne Idee.
Eine kleine Problematik, die ich mit eurer Kakteenerde no°1 habe, ist die Fähigkeit, nach langen Trockenphasen wie der Winterruhe wieder Wasser aufzunehmen. Bei mir perlt das Wasser in den ersten Wochen der Gießphase gerade zu ab, das Substrat ist richtig wasserabweisend wenn es ersteinmal staubtrocken ist. Ich denke, das wird auf Torfanteile zurückzuführen sein, oder täusche ich mich da? Wie gehst du mit dieser Problematik für gewöhnlich um?
Viele Grüße
Paul