Immer wenn ich meine Pflegetipps bearbeite, empfehle ich beim Punkt gießen: Regenwasser.

Manchmal denke ich dann: ich habe leicht schreiben, wir haben so viel Regenwasser vor der Tür, wir könnten darin schwimmen, wenn wir wollten. Was machen die Leute, die – wie wir früher auch – nur Wasser aus der Leitung nutzen können?

Einige Möglichkeiten habe ich hier zusammengetragen:

Wasser abstehen lassen

Sicher die einfachste Methode Wasser aufzubereiten. Das Wasser in große Behälter abfüllen und offen in der Sonne für einige Tage stehen lassen. Durch die Sonneneinstrahlung wird ein Teil der Stoffe ausgefällt, die für die Wasserhärte sorgen. Die Möglichkeit auf weitere Stoffe einzuwirken ist hier aber beschränkt.

Falls jemand Gefäße zum Wasser lagern benötigt – wir haben immer wieder mal große 200 Liter Fässer, die wir gern für wenig Geld abgeben. (allerdings passen die in kein Paket – darum nur für Selbstabholer geeignet.

Wasser abkochen

Auch eine ganz einfache Sache, wenn auch nicht billig. Wasser kochen, wieder abkühlen lassen – fertig. Wie oben kann ich hiermit nur auf die Härte Einfluss nehmen. Für größeren Gießwasserbedarf verbietet sich die Methode schon allein aus Kostengründen.

Torfbehandlung

Funktioniert wie Methode eins – zusätzlich kommt in den Wasserbehälter eine Stofftasche mit ungedüngten Torf. Durch das Puffervermögen des Torfs können so nicht nur Wasserhärte, sondern auch Nährstoffspitzen ausgeglichen werden.

An dieser Stelle auch der Hinweis auf Zeolith. Dieses Mineral hat ebenfalls die Eigenschaft, Nährstoffe oder Salze aufzunehmen. Zeolith wird in großen Mengen in der Aquaristik eingesetzt, um Wasser zu reinigen und Nährstoffüberschüsse abzubauen.

Säurebehandlung

Mit Hilfe verschiedener Chemikalien wie Zitronensäure, Oxalsäure, Ameisensäure etc. wird der pH-Wert des Wasser verändert. Die Wasserhärte kann so reduziert werden. Das Verfahren erfordert gewisse chemische Grundkenntnisse und exaktes arbeiten. Um 1° deutscher Härte in einem Kubikmeter Wasser zu reduzieren, wird diesem 22,5 g Oxalsäure zugegeben. Zu viel Oxalsäure würde die Pflanze dauerhaft schädigen.

andere technische Methoden sind oft mit deutlichen Aufwand verbunden.

Mit einem einfachen Kiesfilter lassen sich Schwebstoffe, Algen und andere kleinen Partikel aus dem Wasser entfernen. Mikroorganismen mit nachteiliger Wirkung auf die Pflanze oder unerwünschte Nährstoffe werden vom Kiesfilter meist nicht erfasst und können das Giesswasser weiter belasten.

Die wirksamste aber zugleich teuerste Methode ist die Entsalzung mit einem Ionentauscher. Das Wasser läuft durch zwei Behälter mit Kunstharzfiltern, den Ionenträgern. Durch Ladungsaustausch werden unerwünschte Ionen gegen „nützliche“ ausgetauscht (z. B. Calcium gegen Wasserstoff… H2 und OH > H2O – das Wasser wird nahezu vollständig entsalzen). Die Ionenträger müssen regelmäßig „aufgeladen“ werden. Dazu werden die Behälter mit Salzsäure bzw. Natronlauge gespühlt. Dadurch entstehen die hohen Unterhaltungskosten. Bei einer anderen, weit verbreiteten und deutlich günstigeren Variante wird mit Kochsalzlösung gearbeitet. Ähnlich wie beim Geschirrspühler wird das Wasser hier nur einseitg enthärtet. Für Gießwasser ist diese billigere Methode leider wegen des freiwerdenden Chlor auf die Dauer völlig ungeeignet.

Ein etwas moderneres technisches Verfahren ist die die Entsalzung durch das Umkehr-Osmose-Verfahren. Hier wird das Wasser durch eine teildurchlässige (semipermeable) Membran gepresst. Vereinfacht dargestellt wirkt diese wie ein sehr feiner Filter, der nur das Wasser, nicht aber die darin gelösten Salze durchlässt. Die zurückbleibenden Salze werden meist durch die drei bis vierfache Menge an „Spühlwasser“ entfernt. Auch diese Methode ist sowohl in der Anschaffung, als auch in der Unterhaltung mit einigen Kosten verbunden. Diese Technik kommt unter anderem bei Aquarien zum Einsatz.

Mit der Ozon- oder UV-Desinfektion kann Wasser auch in großen Mengen desinfiziert werden. Dabei werden tritt allerdings keine oder allenfalls geringe Veränderung des Salzgehalt des Wassers auf – also keine Hilfe bei hartem Leitungswasser.

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