Seit Jahre züchtet mein Vater Hans-Friedrich Haage nebenbei, still und leise an Chamaecereus-Hybriden. Das ganze tat er so unauffällig, dass uns die großen, kryptisch benannten Pflanzenbestände auffielen, als wir diese beim Express-Umräumen nach dem Sturmschaden (Kyrill) in die Hände bekamen.
Hin und wieder entlässt er einige „seiner Kinder“ in die Freiheit – und gibt ihnen Namen. Eigentlich wollte er seine Serie mit den Namen der Thüringer Burgen versehen, ist aber dann doch bei den ursprünglich begonnenen Edelsteinen geblieben.
So entstanden unter anderem Chamaecereus Diamant, Turmalin, Granat, Zirkon, Tigerauge und Bernstein. Bei der Namensfindung war es immer hilfreich geologisch bewanderte Menschen im Umfeld zu wissen, denn die Einstufung der Steinerei ist eine Wissenschaft für sich. Natürlich sind die genannten Sorten beileibe nicht alle nach edlen Edelsteinen benannt, sondern manchmal eben nur nach halbedlen Steinen. Der Schönheit der Blüten tut das aber keinen Abbruch.
Nun tauchen immer wieder Fragen nach Chamaecereus-Hybride ‚Rosenquarz‘ auf. Im Moment bin ich mir auch nicht ganz sicher, denn den Namen Rosenquarz hatte ich zumindest auf der Vorschlagsliste für die neuen Chamaecereus Züchtungen 2009/2010. Im Zuchtbuch ist der Name allerdings noch nicht zu finden. Möglicherweise wurde die Verwendung des Namens von meinem Vater verworfen, da es bereits eine Chamaecereus-Züchtung aus Südamerika gibt, die ‚Rose Quartz‘ heißt – also der selbe Name, nur in englisch. Die Gefahr einer Verwechselung wäre sehr groß. Frank Ebinger zeigt ein Foto von Rosenquarz auf flickr – mehr Hintergrundinformationen zur Sorte finde es aber hier auch nicht. … und bevor Missverständnisse entstehen, ich habe keinen Hinweis gefunden, das Rosenquarz eine Züchtung von Frank Ebinger ist.
Um zur ursprünglichen Frage zurückzukehren: ich gehe aktuell davon aus, die Sorte Rosenquarz wurde nicht in unserem Gewächshaus gezüchtet.
Die Frage „von welchem Züchter stammt diese Sorte“ – ist damit noch nicht abschließend beantwortet. Für mich hat der Name im Moment noch Status quo, auch wenn wir tatsächlich einige Pflanzen dieser Sorte in unserem Mutterpflanzenbestand haben.
Übrigens: eine umfangreiche Aufstellung von ‚ungeklärten‘ Chamaecereus-Hybriden hat Gerd Weiß auf seiner Webseite Rügenkaktus zusammengestellt.
Über den Autor
im Podcast seit 2019
Blogger seit 2005,
Kaktusgärtner aus Passion - seit 1970,
... in einer Familie von Kaktusgärtnern seit 1822
... und Gärtner in der Blumenstadt Erfurt seit 1685
Danke für die Informationen.
Jetzt wird es spannend.
Bob Smoley hat 2010 bei uns eine größere Zahl an Chamaecereus gekauft – wohl auch vorher bereits. In einem seiner älteren Angebote taucht auch ein Chamaecereus ‚Rose Quartz‘ auf. Ob das einfach eine Übersetzung des Sortennamens ist lässt sich nicht nachvollziehen.
In verschiedenen anderen Listen habe ich mittlerweile sowohl Echinopsis-Hybriden (und Trichocereus-Hybriden) mit dem Namen ‚Rosenquarz‘ aber auch ‚Rose Quartz‘ gefunden.
In allen Fällen handelt es sich allerdings nicht um eine Chamaelobivia.
Ähnlich sieht es übrigens bei den Epicactus-Hybriden aus. Auch hier kommt ‚Rose Quartz‘ im Verzeichnis der ESA vor.
Aktuell werden die Informationen eher mehr als übersichtlicher – und es bleibt spannend.
Hallole! Der Artikel ist zwar schon etwas älter; die Flickr-Seite gibt’s mittlerweile auch nicht mehr. Bin aber bei der Suche nach Chamaecereushybriden auf den Artikel gestoßen.
Die „Rosenquarz“ die ich auf Flickr abgebildet hatte, habe ich von Bob Smoley aus den USA bekommen. In den USA ist diese Züchtung recht häufig in den Shops zu finden.
Leider habe ich diese „Rose Quartz“ nicht mehr. Bei einem Heizungsausfall mit gleichzeitigem Wassereinbruch sind leider viele Hybriden zum Opfergefallen; auch die Rosenquarz. Mittlerweile habe ich mir wieder eine größere Chamaecereushybriden aufgebaut; dieses Mal mit vielen Hybriden aus England wo es viele Sorten gibt. Leider ist es sehr schwierig geworden Kakteen aus den USA zu bekommen! Auch eigene Züchtungen sind am heranwachsen.
MfG Frank Ebinger