In ein paar Jahren ist das Stück so selten wie eine „Blaue Mauritius“.
Das war der Kommentar von Ralf, nachdem wir eine halbe Stunde am Testumschlag für den neuen Frühjahrskatalog 2009 rumgefaltet und geschnippelt hatten.
Hintergrund: Der Buchbinder hat festgestellt, der Druck von Außen- und Innenseite liegen nicht exakt übereinander. Das hat zur Folge: wenn der Katalog fertig ist, wird es einige Exemplare geben, auf denen unten links auf der zweiten Umschlagseite zwei schwarze Linien sind, die dort eigentlich nicht hingehören.
Für Fachleute wie Drucker oder neuzeitliche Mediengestalter ist das natürlich ein Faux Pas sonders gleichen – das geht ja gar nicht. Entsprechend zerknirscht war dann auch die Druckerei. „Das haben wir leider nicht sofort bemerkt, sollen wir den Umschlag noch einmal neu drucken?“
Wir haben beschlossen: schade um Arbeit und Papier, bei Kakteen wachsen die Dornen auch nicht immer in eine Richtung – das wird die Landemarkierung für den Daumen zum umblättern. Und weil man ältere Ausgaben unseres Kataloges inzwischen schon für teuer Geld erstehen kann – mag wer diese „Sonderausgabe“ erhält sie gleichfalls als bibliographisch wertvolles Exemplar sorgsam hüten – vielleicht behält der Ralf ja recht.
Über den Autor
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