Gestern hatte ich wieder mal einen „Auftritt“ beim mdr-Garten. Thema: Kakteenfrüchte und was man damit anstellen kann.

Zur Vorbereitung haben wir ganz viele Pflanzen mit schönen Früchten in der Gärtnerei zusammengesammelt.

Die erste Frage war: welche Kakteenfrüchte kann man essen?

Klar, im Grunde ja erstmal so ziehmlich alles was einigermaßen fleischig ist, aber da kommen schon die ersten Einschränkungen. In einer Drehpause habe ich mir mit Claudia Look-Hirnschal eine Gymnocalycium-Frucht geteilt. Wir haben beide befunden: – nicht lecker. Dafür waren wir beide plötzlich furchtbar albern und mussten uns arg zusammenreißen, um weiterarbeiten zu können. Die Früchte von Mammillaria waren bekanntermaßen lecker. Lophophora standen zwar mit auf dem Tisch, allerdings haben wir uns die gespart: Meister Wilhelm hat heute früh auf meine Frage nach dem möglichen Alkaloid-Gehalt in den Früchten salomonisch geantwortet: „kann schon sein“. Allgemeine Begeisterung gab es bei der  Verkostung der Pitaya. „Die sind gut – und für einen Kaktus ganz schön saftig!“

Und dann ging es ja noch um die anderen Früchte. Ich nenne sie mal die Trockenfrüchte, die kaum was lecker fleischiges haben. Auch mit denen lässt sich noch etwas kuinarisches anfangen. Dafür hatten wir uns extra eine schicke Getreidemühle geliehen und habenmit Astrophytum Cactus-Flakes gemacht. So ähnlich haben schon amerikanische Indianer-Stämme einen nahrhaften Brei hergestellt. Die Getreidemühle wirkt im übrigen extrem magnetisch auf Männer, nicht nur Valentin (4) hat es geliebt, sinnlos Cerealien durchzumöllern, auch die Männer vom Drehteam hatten einigen Spaß beim Kaktus mahlen.
Perplex war ich dann bei der Frage: was muß ich tun, damit mein Kaktus Früchte bringt? Aber klar, was für mich Alltagsverständnis ist, ist für andere vielleicht völliges Neuland.
Aber dafür war die Sendung ja auch gedacht: also – erst brauchen wir Blüten um zu blühen will jeder Kaktus eine Winterruhe, also von Oktober bis März kühl halten und nicht gießen. Wenn es dann blüht (von Art zu Art ist das unterschiedlich) brauchen wir zwei Pflanzen aus der gleichen Art mit Blüten und einen feinen Pinsel. Mit dem holen wir den Blütenstaub von einer Pflanze und bringen den auf den Stempel der anderen – und umgekehrt. Das war schon alles. Wenn „es“ geklappt hat kann man ein paar Wochen später sehen, wie sich am Grund der vertrockneten Blüte die Frucht entwickelt und immer dicker wird.

Wie das genau gemacht wird und was man mit den Blüten anstellen kann gibts dann im nächsten mdr Garten zu sehen. Sendetermin ist übrigens der 15.11. um 15.30 Uhr auf dem mdr-Fernsehen via Antenne, vielleicht auch im Livestream/Mediathek.

… und  den mdr Garten habe ich gestern auf facebook gefunden 🙂  – die Seite ist aber noch leer.

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