Die Jungs vom Fernsehen hatten Hunger – und irgendwie passt das ja auch – den ganzen Tag im Gewächshaus von Kakteen gepiekt werden – da kommt wohl irgendwann die Lust, mal zurückzubeissen.
Vorhin kam der Anruf: „wir sitzen im Espitas1 – komm doch mit rüber!“
Ich war ohnehin gerade dabei zu überlegen, was ich in die Pfanne werfen könnte – so war mir das eine sympathische Alternative.
Bei Nacht und Regen bietet schon die Fassade dem hungrigen Gast von weitem eine verheißungsvolle Kulisse. Da kommt bei mir schon auf dem Weg vom Parkplatz reichlich Vorfreude auf.
Ich liebe die kreative Architektur – das Gebäude hat etwas von einem indianischen Pueblo, nur klebt dies hier nicht an einer Felswand, sondern steht auf Pfeilern. Direkt gegenüber des Eingangs landet man an der Bar, die großzügig über beide Etagen gezogen ist. Ich finde die Herren im Raucherbereich, jeden mit einem großen Teller Spare-Ribs, die ganz augenscheinlich sehr lecker gewesen sein müssen, sie raten mir jedenfalls auch dazu. Nur Kameramann Mark mümmelt noch genüsslich an seinen Knochen. Ich entscheide mich dennoch für Burritos, mir steht heute der Sinn nach wirklich mexikanischem. In kürzester Zeit ist auch mein Teller angekommen – zwei leckere knusprige Tortillas wollen dringend von mir vereinnahmt werden. Wirklich köstlich – die Füllung aus Hühnchen und Mole (würzige Schokoladensauce) ist göttlich, dazu gibt es zum Zunge verbrennen Espitas espechial – eine scharf-aromatische gelbe Salsa, angeblich von Jalapeno-Chiles, deren Geschmack habe ich aber anders in Erinnerung und kann mir gut vorstellen, das da auch noch etwas anderes am Start war. Gemein finde ich aber die scheinheilige Deko mit mildem Hirtenpaprika. Als wolle der Koch seine Hände in Unschuld waschen. Ich verwende die Paste nur sehr sparsam, die Burritos sollen sich ja nicht selbst entzünden. Dennoch das kalte Corona hilft immer mal, wenn es ein Kleckschen zuviel „gelb“ war. Zu meinem Gericht gehören noch zwei weitere Salsas, die bei mir sehr die Erinnerungen an meine Zeit in Mittelamerika wach werden lassen. Bei den Rezepten war jemand wissendes am Werke, einfach lecker. Um die Sache perfekt zu machen hätte ich mir vielleicht noch Mais- statt Weizen-Tortillas gewünscht, aber diese waren auch lecker und knusprig.
In Summa – ein wunderbarer und leckerer Abend – und ich habe gleich wieder Lust auf einen nächsten Besuch hier…
- lag auch vor der Hoteltür [↩]
Über den Autor
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Kaktusgärtner aus Passion - seit 1970,
... in einer Familie von Kaktusgärtnern seit 1822
... und Gärtner in der Blumenstadt Erfurt seit 1685
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