Einfach seidig – diese Mammillaria bombycina!
Die „seidenhaarige, oder seidenartig bedornte“. So hat es sich Postsekretär Leopold Quehl aus Halle an der Saale in der Erstbeschreibung in der MfK 1910 notiert. Zuvor hatte Herr Frantz de Laet aus Contich, Belgien die Art als erster importiert, oder „hereingeholt“, wie man sich damals ausdrückte.
Quehl hatte ein gutes Auge, nicht allzu viele Namen haben so lange Bestand (es gab zwischendurch u. a. noch Neomammillaria, Chilita oder Ebnerella).
ganz trivial?
Ich hab hier aber eher ein Faible für die Trivialnamen:
- seidiger Warzenkaktus, oder schöner:
- silken pincushion cactus, am schönsten aber:
- Bomullsvårtkaktus – das ist schwedisch
Ganz gleich, welchen Namen man mag, der Bestand in der Natur in Jalisco, Mexico wird aktuell als „gefährdet“ eingestuft. Der Schutzstatus „gefährdet“ entspricht dem roten Mittelfeld – ebenso wie das Helmkopf Gecko oder Collins Ingwer – beides allerdings Lebewesen, die mir noch nicht wissentlich über den Weg gelaufen sind.
Im Gegensatz zu Mammillaria bombycina.
Die wächst außer in unseren Gewächshäusern häufiger in Jalisco, in Wäldern und felsigen Gebieten in einer definierten Höhe zwischen 2340 und 2500 Metern. So steht’s zumindest in der ICUN Red List. Bei solch präzisen Angaben mache ich mir dann manchmal Gedanken: wie können die das so genau wissen? Denn auf der anderen Seite ist klar, die Größe der Population und deren Ausbreitung bedarf noch genauerer Untersuchung. Dabei gibt es genügend Experten, die San Luis Potosi wie ihre Westentasche kennen und damit sicher noch andere Standorte. Wikipedia nennt immerhin auch den Nachbarbundesstaat Aguascalientes.
Die wächst außer in unseren Gewächshäusern häufiger in Jalisco, in Wäldern und felsigen Gebieten in einer definierten Höhe zwischen 2340 und 2500 Metern. So steht’s zumindest in der ICUN Red List. Bei solch präzisen Angaben mache ich mir dann manchmal Gedanken: wie können die das so genau wissen? Denn auf der anderen Seite ist klar, die Größe der Population und deren Ausbreitung bedarf noch genauerer Untersuchung. Dabei gibt es genügend Experten, die San Luis Potosi wie ihre Westentasche kennen und damit sicher noch andere Standorte. Wikipedia nennt immerhin auch den Nachbarbundesstaat Aguascalientes.
Unterhaltsam finde ich: das Wissen um die Typlocation ging nach der Entdeckung für fast 8 Jahrzehnte verloren. Erst vor knapp 30 Jahren wurde der Standort wieder gefunden. In der Zwischenzeit haben sich die Pflanzen in Europa dennoch sehr fleißig vermehrt und viele Pflanzenfreunde mit ihren hell- oder dunkelrosa Blüten glücklich gemacht.
Nur von Gardinen sollte M. bombycina ferngehalten werden. Da wird sie sonst einfach zu anhänglich.
(erstmals erschienen im Kakteen-Haage Katalog 2019 – Titelstory)
Über den Autor
im Podcast seit 2019
Blogger seit 2005,
Kaktusgärtner aus Passion - seit 1970,
... in einer Familie von Kaktusgärtnern seit 1822
... und Gärtner in der Blumenstadt Erfurt seit 1685