Andrea Brunsendorf – eine frühere Mitarbeiterin und gute Freundin im Interview der Financial Times London über zerschnittene Clematis, Dünger und vor allem Törf 😉

Andrea Brunsendorf - Financial Times London

Der vollständige Artikel ist hier zu lesen.

Andrea Brunsendorf lernt in Erfurt bei N. L. Chrestensen. Was danach folgt weiß vermutlich keiner in ihrem ehemaligen Ausbildungsbetrieb.

Nach praktiziert sie bei Kakteen-Haage, und lässt einmal unvorsichtig den Satz fallen: „…ich möchte einmal einer der besten Gärtner der Welt werden…“ Eine solche Aussage ist im deutschen eigentlich unüblich und wird für gewöhnlich geflissentlich überhört. Dennoch soll dieser Satz die Grundlage für ihr folgendes Leben werden. Von Erfurt startes sie nach Südafrika, um dort unter anderem im Botanischen Garten Kirstenbosch Sukkulenten zu studieren. Das Empfehlungsschreiben ihres Mentors Ernst van Jaarsveld treibt mir noch heute Tränen in die Augen – und ist vermutlich nicht ganz unschuldig an ihrer weiteren steilen Karriere. Für eine Saison übernimmt Andrea die Verantwortung für die Produktionsleitung bei Kakteen-Haage. Danach der Sprung über den großen Teich in die USA.

Das Longwood Arboretum gilt als der Himmel für Baumschul-Gärtner und es ist schwer, dort ein Praktikumsplatz zu bekommen. Andrea ergänzte in Pennsylvania ihr gärtnerisches Wissen und trainierte ausgiebig, wie hohe Bäume statt mit Leiter auch mit Seilen zu besteigen sind.

Die vermutlich höchste Weihe kann ein Gärtner in Kew Gardens (London) erlangen. Ein hartes dreijähriges Studium, das gleichermaßen auf Praxis und auf wissenschaftliche Arbeit baut. Jährlich 15 Studienplätze für die es eine sehr lange und sehr internationale Warteliste gibt. Andrea absolviert das Studium „mit Auszeichnung“. … verbunden mit einem Stipendium für ein weiteres Master-Studium. Als nächstes betreut sie verschiedene private Schloßgärten in Frankreich.

Dann bekommt sie das Angebot, nach London zurückzukehren (wie sich später herausstellen soll, hat ihr ambitionierter Satz dabei eine wichtige Rolle gespielt.

Als Headgardener des „Inner Temple“ gestaltet Sie ihr eigenes Refugium und dies offensichtlich mit sehr gutem Erfolg. Wann immer ich Andrea besuche bin ich beeindruckt – wohnen im Kern von London – umgeben von den höchsten britischen Staatsanwälten (die mitunter ihre ganz eigene Meinung über Gartengestaltung haben). Und hin und wieder trampelt eine Filmproduktion durch Andrea’s Garten – was sie nicht so glücklich macht. (der bekannteste Film dürfte wohl „The DaVinci Code – Sakrileg“ gewesen sein, der unter anderem im Inner Temple gedreht wurde) Und manchmal kommt auch die Queen vorbei und besucht Andrea und ihren Garten, wie zum Garden Festival im Sommer 2008. Gärtner sind besonders für die Briten einfach wichtige Leute 😉

Weitere Berichte dazu:

The Independent

The Times Online

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