Was sind Hybriden eigentlich?
Ganz simpel gesagt: Kreuzungen aus zwei verschiedenen Elternpflanzen, bei denen eine neue Pflanze entsteht, die genetisch nicht mit einem der Elternteile identisch ist.
Die meisten bekannten Hybriden gibt es bei den Blattkakteen und Gliederkakteen – Epicactus-Hybriden1 und Schlumbergera-Hybriden. Sehr schöne Hybriden sind auch im Komplex der Echinopsis-Hybriden bekannt. Hierzu werden meist alle Kreuzungen mit Trichocereus, oft auch Lobivia, Hildewintera etc. gezählt. Alle diese Kreuzungen sind nicht „stabil“, oder „Samenecht“
Bei den Kakteen gibt es mit wenigen Ausnahmen keine „echten Hybriden“. Als eine echte Hybride wird eine Kreuzung bezeichnet, die in Ihren Eigenschaften auch in der nächsten Generation stabil bleibt – wenn die Sämlinge beispielsweise die gleiche rote Blüte zeigt wie die Eltern (und natürlich auch in jedem Jahr rot blüht). Um „echte Hybriden“ zu erreichen, ist eine sehr Zeit- und Platzaufwändige Züchtungsarbeit nötig, die weit über das bestäuben von zwei Kreuzungspartnern hinausgeht. Grob vereinfacht: aus der ersten Generation werden die Pflanzen mit den besten Eigenschaften selektiert und daraus eine zweite Generation gekreuzt – die sogenannte F2 oder Elite-Generation. Da Aufwand und Kosten für solche Züchtungen immens hoch sind (20.000 bis 200.000 Euro sind da im Profi-Gartenbau übliche Dimensionen) und diese Kosten kaum wieder einzuspielen sind, gibt es kaum Elitezüchtungen bei Kakteen.
Eine der seltenen Elite-Hybriden ist die rotblühende Mammillaria bocasana fl. rubra. Über deren Herkunft muß ich mich aber noch mal schlau machen …
- oft auch als Epiphyllum-Hybriden, oder Phyllocactus bezeichnet [↩]
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