Heute Nacht auf dem Weg zurück in die Heimat…
Die Alpen liegen gerade hinter uns, es ist fast eine Stunde nach Mitternacht, ich bin im ersten Anlauf hundemüde, brauche Kaffee und mein Magen schreit Hunger.
Ich weiß einen wunderbaren Ort – kurz hinter Chur liegt das Heidiland – eine Autobahnraststätte mit ganz besonderem Flair und superlecker Leckereien und Italienischem Cafe. Runter von der Autobahn, auf den Parkplatz und rein in den Laden. Tür zu – schon seit 23.00 Uhr. Hmmmm. Denken!
Hungäääär!
Kafffeeeee!!!
Tankstelle!
Nööö! Gitter runter, Licht aus, niemand da!
Weiterfahren (ich kann keine Bananen mehr sehen!)
Die Nächste Tankstelle – das gleiche Spiel – immerhin kann man Tanken – und das Spiel geht so weiter.
Vielleicht ist in der Schweiz niemand in der Nacht unterwegs – denke ich mir – was mich aber nicht satt macht.
Also gut dann fahren wir eben nach Deutschland weiter – den Hunger kann ich schon hören.
Wenige Kilometer hinter der Grenze leuten die Goldenen Bögen des M weithin sichtbar und mein Magen macht vor Freude einen Satz. Kaum sind wir runter von der Autobahn und die Familie teilt nun meine freudige Erregung – ist das Licht am goldenen M plötzlich – knips – aus!
Verdammt. Aaach – das ist bestimmt nur ein Schaden am Kabel.
„Noii“ – brummt der freundliche Herr mit dem Feudel hinter der Eingangstür „mer hen gschlosse“
Nun denn – an der Tanke rettet mich ein paar Weißwürstle vor der drohenden Ohnmacht und ein Milchkaffee vor dem Schlaf.
Aber allein vier freundliche Menschen, die ich hinter dem Tresen werkeln sehe – um fast zwei Uhr – und auf der anderen Seite stehen nur drei Kunden – dennoch – es wird gedienstleistet – da meckere doch einmal jemand darüber – ich war sehr glücklich – und habe noch drei weitere „Dienststellen“ beansprucht und mich jedesmal bei den Leuten bedankt, die sich für „Bedürftige“ wir mich die Nächte um die Ohren schlagen, während meine Freunde in der Schweiz dort liegen, wo ich jetzt auch gern wäre – schlummernd im Bettchen.
Ein Lob den freundlichen Dienstleistern bei Nacht. Offensichtlich nicht so selbstverständlich wie wir bisher dachen.
Über den Autor
im Podcast seit 2019
Blogger seit 2005,
Kaktusgärtner aus Passion - seit 1970,
... in einer Familie von Kaktusgärtnern seit 1822
... und Gärtner in der Blumenstadt Erfurt seit 1685