Im Oktober las ich in der „Gärtnerbörse“ vom Gartenbaubetrieb Fischer. Stolz wurde die neue Innovation vorgestellt – ein neues Blockheizkraftwerk, befeuert mit je 50 Prozent Raps- und Palmöl.

Wie in vielen Gartenbaubetrieben gibt es auch hier neue Heiztechnik die dank des technischen Fortschritts nun richtig Energiekosten spart. Nicht wenige Kollegen müssen für diese Investition allerdings auch einen tiefen Bückling bei der Bank ihres Vertrauens machen und sich auf längere Zeit in Abhängigkeit begeben.

drei Haken gibt es an der Sache:

  1. was passiert, wenn die Energiepreis fällt – wie im Moment? Dann passt wenigstens die Kostensparkalkulation schon einmal nicht mehr.
  2. was passiert, wenn der Energiepreis so sehr steigt, das die Lieferanten ihre Verträge kündigen, weil es billiger ist, statt zu liefern die Konventionalstrafe zu zahlen1. Auch in dem Fall platzt die Kalkulation und oft ist auch die versprochene Wirtschaftlichkeit der Investition fraglich
  3. natürlich ist es gut, 10, 20 oder sogar 30 % Heizkosten zu sparen, die Heizkosten können schließlich einen deutlichen Anteil der gesamten Kosten einer Gärtnerei ausmachen, ob es allerdings immer wirtschaftlich ist, wie wir uns gern gegenseitig glauben machen möchten, das wage ich zu bezweifeln. Der dickste Brocken ist in nahezu allen Unternehmen der Personaletat und nicht die Heizkosten.

Ich habe bislang noch keinen Gärtner gefunden, der im gleichen Brustton der Überzeugung seine alte Armbanduhr zum aufziehen an die Wand genagelt hat, um an den Stromkosten für die Gefriertruhe sparen zu können.

  1. wie es verschiedentlich bei Lieferanten für Holzhackschnitzel und -pellets geschehen sein soll []

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